Die Hälfte aller beatmeten Corona-Patienten stirbt

Viele Covid-19-Patienten versterben im Krankenhaus trotz Beatmung.

Trotz Beatmung im Krankenhaus versterben viele Covid-19-Patienten in Deutschland.


© iStock.com/sudok1

Fr. 31. Juli 2020

Jeder fünfte Covid-19-Patient, der im Krankenhaus behandelt werden muss, stirbt an den Folgen der Infektion. Bei den beatmeten Patienten ist es sogar mehr als jeder zweite. Diese erschreckenden Zahlen hat der AOK-Bundesverband und die Intensiv- und Notfallmediziner veröffentlicht.

„Etwa ein Fünftel der Covid-19-Patienten, die von Ende Februar bis Mitte April 2020 in deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, sind verstorben.“ Das melden der AOK-Bundesverband und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Genau gesagt waren es 22 Prozent. Insgesamt seien 17 Prozent der stationär behandelten Patienten beatmet worden. Bei diesen lag die Sterblichkeit bei 53 Prozent. Bei den Patienten, bei denen eine Beatmung nicht erforderlich war, lag die Sterberate mit 16 Prozent dagegen deutlich niedriger.

Männer sterben häufiger an Covid-19

Bei der Sterberate gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Von den stationär behandelten Männern sind 25 Prozent verstorben, bei den Frauen waren es 19 Prozent. Männer mussten zudem fast doppelt so häufig beatmet werden (22 versus 12 Prozent).

Unabhängig vom Geschlecht waren es vor allem ältere Patienten, die an Covid-19 verstorben sind. Von den 70- bis 79-Jährigen aller stationär behandelten Patienten starben 27 Prozent, bei den hochbetagten waren es 38 Prozent.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), die DIVI und die Technische Universität Berlin hatten gemeinsam die Daten von 10.021 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in insgesamt 920 deutschen Krankenhäusern aufgenommen wurden, ausgewertet.


Die Studie sei bevölkerungsrepräsentativ und basiert auf den AOK-Abrechnungsdaten, die knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung abbildeten, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ergebnisse wurden auch im wissenschaftlichen Fachjournal „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlicht.

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