Wer gut in Mathe ist, hört eher mit dem Rauchen auf

Zahlenaffine Raucher sind eher bereit, ihre schlechte Gewohnheit abzulegen.

Dass Rauchen der Gesundheit schadet, dürfte den meisten Menschen bewusst sein.


© iStock.com/Antonio_Diaz

Mi. 24. Juni 2020

Eine neue Studie zeigt, dass Raucher, die besser in Mathe sind, Zahlen aus beängstigenden Statistiken stärker wahrnehmen und ihre Schlüsse daraus ziehen. Das veranlasst sie eher zu der Entscheidung, mit der schlechten Gewohnheit aufzuhören. Das berichten Forscher der Ohio State University in der Fachzeitschrift „Health Psychology“.

Raucher, die bei einem Mathe-Test besser abschnitten, gaben nach der Betrachtung von verschiedenen Warnhinweisen häufiger als andere an, dass sie mit dem Rauchen aufhören wollten. Diese Warnhinweise enthielten verschiedene Bilder, Text und Informationen zur Risikowahrscheinlichkeit für Raucher und Nichtraucher, zum Beispiel: „75,4 Prozent der Raucher sterben vor dem 85. Lebensjahr, verglichen mit 53,7 Prozent der Nichtraucher.“

Die Personen mit einem besseren Ergebnis im Mathe-Test konnten sich besser an die Zahlen zu den Risiken des Rauchens erinnern, so dass sie die Gefahr stärker wahrnahmen. Dies wiederum förderte den Forschern zufolge ihre Absicht, mit dem Rauchen aufhören zu wollen.

Zahlen bleiben besser im Gedächtnis

Brittany Shoots-Reinhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Psychologie an der Ohio State University, sagte: „Diese Ergebnisse könnten erklären, warum viele Studien ergeben haben, dass besser ausgebildete Raucher mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich aufhören. Menschen mit besseren mathematischen Fähigkeiten erinnerten sich an die beängstigenden Zahlen über das Rauchrisiko.“

An der Online-Untersuchung hatten 696 erwachsene Raucher teilgenommen. Unmittelbar nach dem Experiment und nochmals sechs Wochen später beantworteten die Teilnehmer eine Reihe von Fragen, um festzustellen, wie gut sie sich an die Warnhinweise erinnerten. Außerdem wurden sie danach befragt, wie wahrscheinlich es sei, dass sie in den nächsten 30 Tagen oder im nächsten Jahr mit dem Rauchen aufhören würden.

Shoots-Reinhard folgert aus den Ergebnissen: „Weniger Zahlen-affine Raucher neigen zu einem oberflächlichen Wissen über die Gesundheitsrisiken ihrer Angewohnheit. Wir müssen einen Weg finden, ihnen dieses Risiko zu vermitteln.“

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