Anti-Aging durch Lachen mit Freunden

Wer im Alter häufiger zusammen mit anderen lacht, bleibt beim Älterwerden länger selbstständig

Nagoya (Japan) –

Ein selbstständiges Leben bis ins hohe Alter: Das gelingt Menschen offenbar eher, wenn sie häufig in Gesellschaft mit Freunden lachen. Zu diesem Ergebnis ihrer prospektiven Beobachtungsstudie kommen japanische Forscher im Fachblatt „Preventive Medicine“. Demnach konnten ältere Männer und Frauen, die öfter mit Bekannten und Familienangehörigen lachen, ihre Alltagsaktivitäten länger selbstständig bewältigen als Vergleichspersonen, die beim Lachen meist allein vor einem Bildschirm sitzen. Durch welchen Mechanismus die mögliche kausale Verbindung zustande kommt, ist noch nicht geklärt.

„Lachen mit Freunden fördert die Gesundheit, zum Beispiel durch Stressabbau, Stärkung des Immunsystems und Gefühle sozialer Verbundenheit“, sagt Erstautor Yudai Tamada von der Nagoya University Graduate School of Medicine. Auf welche Weise diese bekannten Wirkungen beim Älterwerden dabei helfen könnten, im Alltag möglichst lange allein zurechtzukommen, müssten weitere Untersuchungen zeigen. An der Studie beteiligten sich 12.571 über 64-Jährige, die bei Tätigkeiten wie Körperpflege, Ankleiden und Zubereitung der Mahlzeiten noch nicht auf Unterstützung angewiesen waren.

Mit Hilfe von Fragebögen ermittelten die Forscher, wie häufig, mit wem und in welchen Situationen die Probanden in ihrem Alltag lachten. Dabei lagen die Angaben zur Häufigkeit zwischen „fast täglich“ und „an ein bis drei Tagen im Monat“. Ansonsten ergab sich eine Einteilung in drei Gruppen: knapp zehn Prozent lachten nur allein, beispielsweise vor dem Fernseher, am Computer oder beim Lesen, 21 Prozent waren dabei stets mit anderen zusammen und eine Mehrheit von 69 Prozent nannte beide Situationen. Am häufigsten lachten die Menschen vor dem Bildschirm und bei der Unterhaltung mit Freunden. Für die statistische Auswertung wurden zahlreiche mögliche Einflussfaktoren berücksichtigt, darunter Alter, Geschlecht, Familienstand, Bildungsstand, depressive Störungen und andere Erkrankungen.

Im Lauf von sechs Jahren berichteten 1420 Personen über erste Einschränkungen in ihren Alltagsaktivitäten. Diese traten im Beobachtungszeitraum umso seltener auf, je mehr Gelegenheiten jemand hatte, mit anderen zu lachen. Insgesamt lag die Wahrscheinlichkeit, an Selbstständigkeit zu verlieren, bei häufigem Lachen mit Freunden etwa 30 Prozent niedriger als für diejenigen, die beim Lachen allein blieben. Der Unterschied war geringer, wenn nur mit dem Ehepartner oder nur mit den Kindern gelacht wurde. Alter und Geschlecht der Probanden spielten für die Auswertung keine Rolle.

„Wir können daraus nicht eindeutig schließen, dass das Lachen selbst den Beginn von Behinderungen im Alter verhindern kann“, schreiben die Forscher. Wichtig sei ein durch gemeinsames Lachen erzeugtes Gefühl der Verbundenheit und die Stärkung sozialer Beziehungen. Nur beides zusammen könne dazu beitragen, das Risiko für altersbedingte Einschränkungen zu senken. Um eine Kausalität definitiv nachzuweisen, sind weitere Studien nötig.

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